Das Industriedesign entsteht: Das New York der 20er-Jahre
Auf dem Sprung vom 19. ins 20. Jahrhundert war die Industrialisierung in vollem Gange. Arbeiter verbrachten viel Zeit in Werkhallen und Fabriken, in denen sie schweißten, hämmerten und an den ersten Fließbändern arbeiteten. In dieser Zeit entwickelte sich vor allem in den USA und der Trendmetropole New York City der Industrial Style. Die ersten Industrial-Designer griffen damals die Funktionalität und Schlichtheit der Arbeitsorte und Werkzeuge auf. Später fingen das Bauhaus und die Architekturströmung der Neuen Sachlichkeit die funktionale Ästhetik des Industrial Look ein. Kennzeichnend für den Industrial Style ist das reduzierte Design: Es kommen nur Möbel und Geräte zum Einsatz, die eine Funktion erfüllen. Überflüssige Accessoires, plüschige Kissen und eine Bilderwand suchen Besucher hier vergebens. Wer den Industrial Style in Perfektion ausleben will, der wählt ein großzügiges Loft als Zuhause. In New York entstanden die ersten Industrial-Designs in alten Fabriken, die zu Wohnungen umfunktioniert wurden. Freie Grundschnitte und große Fensterfronten kennzeichnen diesen Wohnstil.
Der Grundgedanke des Industrial Looks: Strukturen freilegen
Der Industrial Style sieht es vor, möglichst viele Funktionen in einem Raum zu vereinen. Die Bereiche für Wohnen, Schlafen, Kochen und Essen gehen in Lofts ineinander über, die klassische Wohnarchitektur wird aufgebrochen. Typisch für die Küchengestaltung ist eine Kochinsel, die sich mitten im Wohnraum befindet. Gleich daneben steht der große Esstisch, den Strahler oder Industrieleuchten in Szene setzen. Im Mittelpunkt des Industrial Styles stehen die Materialien von Böden und Wänden. Der Fußboden zeigt etwa den unverputzten Betonboden oder alte, ungeschliffene Dielen. Wände bleiben meist unbearbeitet. Dadurch scheint die rohe Mauer an einigen Stellen durch oder der Putz verleiht der Wand eine raue Struktur. Die Unvollkommenheit ist gewollt. Sie gibt dem Raum ihren Charakter. So braucht es keine üppige Dekoration und Accessoires – sie würden nur von der Wirkung des Raumes ablenken.
Wie sieht Ihre Industrial Style Küche aus?
Im Industrial Design ist Zurückhaltung gefragt
Das Motto des Industrial Styles lautet: Weniger ist mehr. Im Wohnbereich wie auch in der Küche herrschen klare Formen und Strukturen vor. Mit einem durchdachten Wohnkonzept und gut inszenierten Highlights wirken die designorientierten Wohnräume trotzdem nicht unterkühlt.
Mit diesen Tipps setzen Sie den Industrial Style in Ihrem Zuhause um:
- Belassen Sie Unfertiges: Offene Klinkermauern wirken als Bruch zu glatten Betonwänden.
- Rostrot, Grau, Dunkel und Hellbraun sind entscheidende Farbelemente.Töne wie Braun, Anthrazit und Schwarz runden den Stil ab.
- Verwenden Sie die Materialien Stahl, Glas und Beton: Es kommen bevorzugt Baustoffe zum Einsatz, die auch in Fabriken genutzt wurden.
- Eine Kombination aus Metall und Massivholz kennzeichnet die Möbel - robust und langlebig.
- Verwenden Sie Vintage- und DIY-Möbel: Europaletten werden zur Couch, schwere Türen zum Esstisch und Arbeitsleuchten wie der Klassiker „Anglepoise 1227“ bringen Licht in den Arbeitsbereich.
- Der verwendete Look ist ein wesentlicher Bestandteil.
- Traditionelle Metalle wie Nickel, Messing, Kupfer oder Bronze unterstreichen die nostalgische Note.
- Die contemporary Interpretation des Industriestils ist unverändert und lässig - authentisch und komfortabel.
Welche Farben passen in eine Industrial Style Küche:
- Weiß: unterstützt einfache Formalität, Minimalismus und Funktionalität. Es schafft visuelle Klarheit und luftige Weite - Licht hat oberste Priorität.
- Tartufo: ist eine elegante grau-braune Farbe mit einem natürlich erdigen Charakter. In Kombination mit hellem Holz und cremigen Farbtönen fühlt es sich modern und naturnah an und schafft Gemütlichkeit.
Das macht den Unterschied: Verzicht auf überflüssige Details
Der Industrial Style hat auch den Vorteil, dass aufwändiges Dekorieren und das Platzieren von Accessoires wenig Zeit in Anspruch nehmen. Denn: Was nicht gebraucht wird, wird weggelassen. In diesem Sinne ist der Industrial Look auch ein sehr nachhaltiger Wohnstil.
Worauf Sie beim Industrial Style verzichten sollten:
- Verwenden Sie keine Muster: Florale oder maritime Muster, farbige Wände und bunte Deko-Stücke sind ein No Go.
- Meiden Sie Möbel aus Holz: Das Industriedesign ist das Gegenteil vom Landhausstil mit seinen warmen Farben und natürlichen Materialien. Deshalb wird auf Holzmöbel verzichtet.
- Nutzen Sie keine Küchenschränke mit Glasfront: Geschirr, Töpfe, Küchenhelfer oder praktische Reinigungsmittel sollten nicht zu sehen sein.
- Meiden Sie Accessoires ohne Funktion: Setzen Sie Dekorationsmittel nur sehr sparsam ein. Einzelne Großformatige Bilder oder eine Leuchtreklame im Vintage-Stil lockern die Atmosphäre auf. Mehr muss es aber nicht sein.
Wer den Industrielook nicht komplett umsetzen möchte, der findet im Urban Jungle Style eine Alternative. Er greift die Idee des Industrial Styles auf und kombiniert ihn mit Retro-Details und Vintagemöbeln. Üppige Pflanzen wie der trendigen Monstera-Zimmerpflanze, Hängepflanzen in Blumenampeln, Aloe Vera oder Sukkulenten, lockern den Stil auf. Die Geradlinigkeit geht hier nicht verloren, jedoch sind auch Holzmöbel und das ein odere andere Detail - gern im floralen Design - zulässig.
Loftleben: Die Küche im Zentrum des Wohnraums
Zentral bei der Gestaltung im Industrial Look ist die Inneneinrichtung der Küche. Sie befindet sich in Lofts häufig mitten im Raum oder wird als Wohnküche in den Wohnraum integriert. Die Küchengestaltung orientiert sich an der sonstigen Einrichtung, so dass der Raum wie aus einem Guss wirkt. Die großflächigen Fronten der Kücheneinrichtung kommen in schwarz, braun, weiß oder in Metallic-Optik daher. Im Mittelpunkt stehen Arbeitsflächen aus schweren und sehr belastbaren Arbeitsplatten. Küchengeräte, Kühlschrank und Gefrierschrank sind clever in die Küchenfront integriert, so dass sie nicht sichtbar sind. Auf den ersten Blick wirkt dieser Küchenstil deshalb schlicht, aber weit gefehlt: Küchen im Industrial Look stecken zumeist voller raffinierter Technikdetails. Das Spülbecken ist groß und komfortabel ausgestattet, wobei die einzelnen Funktionen des Spülenzubehörs möglichst versteckt sind – schließlich befindet sich die Kochinsel im Wohn- und Essbereich. So gibt es Küchenarmaturen mit Schlauchbrausen, die in der Armatur versteckt sind und sich bei Bedarf ausziehen lassen. Auf die Spüle oder die Tropffläche werden Schneidbretter aufgelegt, womit auch der Spülbereich optisch unsichtbar ist.
Loftleben im Detail
Schwer im Trend: Betonoptik in der Küche
Ein Material, das den Industrial Style perfekt ergänzt, ist Beton. In alten Werkstätten und Hallen finden sich Betonfußböden, die im Industrial-Look so belassen werden, wie sie sind – mit allen ihren Makeln und Kerben. Sie können auch eine Arbeitsfläche aus Beton wählen. In einem Loft kann ein Küchenblock aus Beton ein optisches Highlight bilden. Die BLANCO Granitspülen aus Silgranit passen sich zum beispiel mit ihrer feinporigen Beschaffenheit und ihrer matten Oberfläche dem Baustoff an. Edelstahlspülen setzen hingegen einen glänzenden Kontrast. Wer Bedenken wegen des Gewichts einer Arbeitsplatte aus Beton hat, kann aufatmen: Spezielle Holzfaser-Platten mit einer feinen Beton-Beschichtung versprechen den perfekten Industrial Look, ohne zu schwer zu sein.
Küchendesign: Wesentliches ist unsichtbar
Um den cleanen Style nicht durch unnötige Details wie Spülmittel, Schwämmen oder eine Bürste zu durchbrechen, braucht es eine hoch funktionelle Küchenausstattung.
Mit den BLANCO SELECT Abfallsystemen verschwinden Abfälle, Leergut und Reinigungsmaterialien praktisch und platzsparend in Unterschränken. Das Vollauszug-System nutzt dabei die ganze Tiefe des Schrankes. Im Unterschrank bringen Sie auch nützliche Küchenzubehöre wie Top-Schienen oder Eckschalen unter, wenn Sie sie nicht mehr brauchen. Diese Helfer können Sie beispielsweise in die BLANCO Spüle PLEON einhängen, um den Spülenbereich während der Kochvorbereitung aktiv zu nutzen.
Während Sie Gerichte vorbereiten, verschwindet der Biomüll mit dem BLANCO SOLON Abfallsammler schnellstmöglich in der Versenkung. Der Behälter ist in die Arbeitsfläche eingelassen und wird so nahezu unsichtbar. Trotzdem lässt er sich zum Entsorgen leicht herausnehmen.
Das i-Tüpfelchen sind Spülmittelspender, die in den Spülenbereich integriert sind. BLANCO LEVOS ist ein solcher Spender, der die Formensprache des Industrial Styles spricht und auf die SteelArt-Spülen abgestimmt ist. Die BLANCO SteelArt-Spülen aus Edelstahl nehmen den rohen Industriecharakter des Wohnstils auf und harmonieren perfekt mit schweren Granit- oder Betonarbeitsplatten.
Der Industrial Style ist eine urbane Wohnform, die das Großstadtflair formvollendet widerspiegelt. Er ist aufregend, clean und auf den zweiten Blick voller Überraschungen. Lernen Sie hier noch mehr Möglichkeiten kennen, wie Sie Ihre Küche mit spannenden Materialien gestalten.